GELBJAUNEYELLOW

Gelbe Sonne steigt auf, Pflanzenfarben, Aquarell

 

GELB IST DIE FARBE, DIE DEM LICHT AM NÄCHSTEN IST

 

Unsere SONNE ist gelb. Dabei ist das von ihr ausgesendete Licht ohne jede Farbe, Licht ist eben unsichtbar! Aus dem Weltall betrachtet, 

nimmt man sie als weiße, d.h. farblose Lichtquelle wahr. Erst durch die Erdatmosphäre mit ihren Gaspartikeln erscheint sie uns in Gelb.

 

Die Atmosphäre ist ein materielles Medium, mit einer wesentlichen Dichte gegenüber dem Vakuum im Weltall.

Eine Lichtquelle durch ein dichtes Medium gesehen, lässt die Lichtquelle in Gelb erscheinen.

Je länger der Weg des Lichts durch das Medium, desto stärker die Farbverschiebung von Gelb über Orange in den Rotbereich.

Morgens und Abends ist der Weg der Sonnenstrahlen durch die Erdatmosphäre länger und es entsteht das Morgenrot und das Abendrot.

 

Die naturwissenschaftliche Erklärung dieser Phänomene mithilfe von Wellenlängen können Sie nicht so ohne weiteres nachprüfen.

Die auf Goethe zurückgehende Erklärung über den Weg des Lichts durch ein dichtes Medium lässt sich dagegen sehr einfach nachprüfen.

Nehmen Sie dazu mehrere milchige Glasstücke oder Pergamentpapiere als dichtes Medium, die Sie z.B. vor eine Taschenlampe als Lichtquelle halten.

        GELBBLÜHENDE PFLANZEN und ihre FARBSTOFFE

Kennen Sie die abgebildeten Pflanzen?

 

Sehr viele Wildpflanzen in unserer Gegend haben gelbe Blüten.  Der Löwenzahn mit seinen sonnengelben Blüten schmückt ganze Wiesen. Der Hahnenfuß tut dies ähnlich, wenn auch mit mehr Leichtigkeit. Ginsterraine, Rapsfelder und Forsythiensträucher beeindrucken mit intensivem Gelb auf großen Flächen.  Gilbweiderich, Johanniskraut, Färberkamille, Goldnessel, usw. treten dagegen vereinzelt oder in kleinen Gruppen auf.

Empfindliche pflanzliche Farbstoffe

 

Pflanzenfarbstoffe sind empfindlich gegenüber dem Licht und dem Sauerstoff aus der Luft. Dank dieser Empfindlichkeit können alle Farbstoffe in der Natur zu ungiftigen Endprodukten abgebaut werden. Vor allem rote und blaue Farbstoffe reagieren sehr leicht und verändern sich. Gelbe Farbstoffe, die zur Farbstoffklasse der FLAVONE gehören, sind dagegen beständiger.

 

Soll mit den Farben gemalt oder gefärbt werden, wünscht man sich eine gute Haltbarkeit, d.h. eine Unempfindlichkeit gegenüber Licht und Luft. Deswegen werden die Farbstoffe an Mineralsalze gebunden, damit ihre empfindlichen Stellen maskiert werden und Haltbarkeit entsteht.

 

ALAUN, ein Kalium-Aluminium-Sulfat, ist dabei das Mineralsalz der Wahl!

 

Beim Herstellen von Malfarbe gibt man Alaun direkt zur ausgekochten Farbe, die sich dann an das Salz "anheftet" und ein Pigment bildet.

Beim Färben auf Seide und Wolle legt man diese vor dem Färben in Alaun. Das Salz fixiert sich auf der Faser. Beim Färben kann sich der Farbstoff dann an das Salz "anheften".

 

Herstellung von Malfarbe

 

Die Farbstoffe sind in gelben Blüten und jungen grünen Blättern zu finden. Der Gilbweiderich zum Beispiel  enthält Flavone, die auf Seide und Wolle ein wunderschönes klares Gelb ergeben.

Auch aus Hölzern und Rinden lassen sich gelbe Farbstoffe extrahieren.

Gilbweiderich, Blüten und Blätter

Sammeln von Blüten und Blättern

Ausgekochte Gilbweiderichblüten und Blättern werden mit Alaun versetzt

Auskochen der Pflanzenteile und

Versetzen mit Alaunlösung

Der gelbe Farblack setzt sich ab

Ruhenlassen, Abfiltrieren der ausgefällten Farbe, Versetzen des Farbbreis mit Bindemittel


LEICHTES GELB

 

in Lichtnähe, ausströmend, ausstrahlend, raumschaffend,

 

belichtend, erhellend, zielstrebig, dahineilend, geradlinig,

 

mit nie dunkelnder Farbigkeit

...

 

Mit selbst hergestellter oder käuflicher

Pflanzenfarbe - professionell gewonnen

aus Gummigutti, Reseda, Kreuzdorn,

Curcuma  wird gemalt, auf Papier ....

 

Indischgelb ist eine der ältesten tierischen Farben aus dem Orient. Kühe wurden mit Maulbeerblättern gefüttert. Die verdauten  Blätter werden  im Urin als gelbe Abbau-produkte ausgeschieden. Um eine hohe Konzentration und damit eine hohe Ausbeute an Indischgelb zu erreichen, gab man den Kühen nur sehr sehr wenig zu trinken, eine Qual für die Tiere!    -    Indischgelb wird heute nicht mehr produziert.


LICHTGELB FAHLGELB CREMEGELB ZITRONENGELB SONNENGELB

Naturcitrine, Anhänger gebohrt

CITRIN dieser zarte durchschei-

nende Quarz kommt selten vor und bildet kaum Kristallspitzen aus. Naturcitrin hat eine zitronengelbe, blasse oder leicht bräunliche Farbe, verursacht durch Spuren von Eisenhydroxid im Kristallgitter. Künstlich durch Brennen erzeugte Citrine sind an der Orangetönung zu erkennen.

Erstaunlich, dass BERNSTEIN, mit dem man honiggelbe, warme orangbraune Farbtöne verbindet, auch in einem kühlen hellen Gelb erscheinen kann.

zitroniggelbe Bernsteinarmbänder
gelbe Brucitscheibe

BRUCIT wird als zitronengelbes Mineral in Pakistan gefunden. Das an sich weiße Magnesium-hydroxid erhält seine Farbe durch Fehlstellen im Gitter und/oder eingelagerte Fremdmetallionen. Welche dies sind, ist der Literatur nicht eindeutig zu entnehmen.

Das auffallendste, fremd anmutende Gelb hat der SCHWEFEL. Er kommt in dichten feinkristallinen Massen in vulkanischem Gestein vor. Hatte er längere Zeit zum Abkühlen, bilden sich wunderschöne glitzernde Kristalle aus. Schwefel erkennt man  an seinem typischen Geruch nach abgebrannten Schwefelhölzern (Zündhölzer) und eben an dem unverwechselbaren schwefelgelben Farbton.

Schwefel, kristallin

GELB ist die gefühlt leichteste aller Farben! Gefühlte Leichtigkeit mit gelben pflanzengefärbten Schals . . .

Gelb, ein Hauch von Farbe oder eine anziehende Erscheinung, immer bereit zur Verspieltheit, zur Jugendlichkeit, manchmal frech  . . . 

 

 

Und womit wurde hier gefärbt? 

 

APFELBAUMRINDE BERBERITZE ORANGE-OSAGE EIBE GELBHOLZ

FORSYTHIE RESEDA LÖWENZAHN FÄRBERKAMILLE KAMILLE

BRENNESSEL BIRKE FRAUENMANTEL GILBWEIDERICH

. . .

 

SCHWERES GELB

 

in Goldnähe, glänzend, strahlend, wärmend,

 

hüllend, verdichtet, konzentriert, zentriert,

 

mit maximaler Dunkelheit

...

Natürlich kommt Cadmiumgelb als

Greenockit (Cadmiumblende) zum Beispiel in Böhmen vor. Das zitronengelbe Cadmiumsulfid besticht durch einen scharfen, ungebrochenen Farbton. Als reine Farbe ist es schwer zu ertragen. Abgetönt durch das Blau und Rot der Nachbarfarben wird es milder, wärmer und harmonischer.

Ockertöne aus den Steinbrüchen von Roussilion, gereinigt oder mit Sanden haben dagegen einen warmen erdigen Farbton. Je nach Abbaugebiet sind sie bräunlicher oder tendieren zum Gold (Goldocker) oder in starker Verdünnung zum Violett. Sie strahlen kaum und lassen sich sehr gut mit leuchtendem satten Guttigelb kombinieren. Das gelbe Baumharz vom Gummiguttbaum enthält neben vielen verschiedenen Farbstoffmolekülen aus dem Gelbbereich auch wasserlösliche Gummen, d.h. natürliche Bindemittel und kann direkt vermalt werden.

 

Gummigutti erscheint in zartem Farbauftrag zitronig. Je dichter man es aufträgt, umso rötlichere Nuancen treten auf. Die Farbigkeit lässt sich bis zum Goldgelb steigern.


 OCKERGELB CURRYGELB SANDGELB SENFGELB DOTTERGELB GOLDGELB

So viele gelbe Blütenpflanzen es gibt, so wenige gelbfarbene Mineralien gibt es. Oder schlummern sie vielleicht noch unentdeckt in den Tiefen der Erde?

Beständig, haltbar, fast unangreifbar, verlässlich, überraschend gelbvielfältig, in bemerkenswerter Gestaltung und Mustern . . .  beim genauen Hinschauen . . .

Argentinien ist das Land, in dem dieser beeindruckende FLUORIT gefunden wurde. In das farblose Kristallgitter des Calciumfluorids sind Metallionen eingelagert, die miteinander wechselwirken und im Licht Farbigkeit erzeugen. Für die Gelbtöne, ist Eisen das farbgebende Metall. Schon im Alten Testament wurden die Regenbogenfarben des Fluorit gerühmt.

Der BOULDEROPAL wird in Queensland, Australien abgebaut und ist eine Opalvarietät im Eisen-stein. Reste des dunklen tonigen Gesteins sind in diesen kleinen Opalanhängern zu finden.

Der Name JASPIS bedeutet "gesprenkelter Stein" (gr.). Jaspis tritt in sehr vielen Farben und Zeichnungen auf. Farbgebendes Metall ist dabei das Eisen, aber auch Mangan. Bei diesem Landschafts-jaspis tendiert das Gelb zum Ocker, bedingt durch in die Quarzmasse eingelagerte Eisenhydroxide. Die Muster im Gestein sind einmalig und jede Kugel des Armbands gibt es nur einmal.

GOLD als gediegenes Metall ist sehr schwer. Es ist 19 mal schwerer als Wasser. Dabei ist es weich, sehr sehr dehnbar und gut zu bearbeiten. Mit seinem warmen Gelbton wird es der Sonne zugeordnet . Aus 1g Gold -  etwa so groß wie ein kleines Reiskorn - lässt sich ein bis zu 24 km langer Faden ziehen! Für einen Goldfaden bis zur Sonne wird ein Würfel von nur 70cm Kanten-länge  benötigt!!! Gehämmertes Goldblech hat einen tiefen ruhigen Vollton, ein ergreifendes warmes Tönen. "Die Sonne tönt nach alter Weise ..." so ist es im Prolog des Faust zu lesen.


OCKER und GOLD sind Farben, die erden und in sich ruhen. Sie vermitteln Reife, sind gediegen und von natürlichem Charme . . .

Mit prachtvollem Goldglanz, delikaten Senftönen, feurigem Curry und milden Milchkaffeefarben unterstreichen sie den jeweiligen Fartyp.

 

 

Und womit wurde hier gefärbt?

 

ES SIND DIE GLEICHEN PFLANZEN WIE BEI DEN HELLEN GELBTÖNEN.

OCKERGELBE, CURRYGELBE ODER INS GRÜN SCHWINGENDE SENFGELBE FARBTÖNE ENTSTEHEN DURCH ÜBERFÄRBUNGEN MIT ROT, BLAU oder BRAUN.

HUMORVOLLES GELB

 

aus allen Ecken herbeigezaubert

 

überraschend, bedichtet, gedreht und gewendet

 

mit maximalem Schmunzeleffekt

...

Rhapsodie in Gelb                                 von Jörn Heller

aus:" Ab heute: gut drauf! Gedichte zum Losleben"

 

Löwenzahn und Dotterblume,

Ananas und Mangoeis,

Bienenstich und Kuchenkrume,

Rührei, Raps und Curryreis,

Königskerzen, Osterglöckchen,

reifer Weizen, Haferstroh,

Senf und Käse, Butterflöckchen,

Pampelmusen sowieso,

Färberwau und Hundskamille,

Ginster- und Forsythienstrauch,

Fertigpudding mit Vanille,

angedünstet: Knoblauch auch,

Girlitz und Zitronenfalter,

Amselschnabel, Sperberbein,

Huhn und Hahn im Kükenalter,

frisch geschlüpfte, groß und klein,

Pellkartoffeln ohne Pelle,

Steinkauzaugen, Sonnenlicht,

Pommes mittags auf die Schnelle,

(lang frittierte eher nicht),

Honigbrote, die schön kleben,

kühles Pils, vom Wirt bezahlt,

überall geschenktes Leben,

gelb gesehn statt schwarz gemalt.

 



Zu weiteren AUSSTELLUNGSRÄUMEN


 

 

Farbe ist die Seele der Natur und

des ganzen Kosmos, und wir nehmen

Anteil an dieser Seele, indem wir das Farbige miterleben.

                                               R. Steiner

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